Man könnte glauben, die Geschwister Alice Hornung und Horst Bernard aus Saarbrücken hätten ein bewegtes politisches Leben hinter sich. Doch weit gefehlt. Selbst heute im Alter um die 90 Jahre ist deren Kalender angefüllt mit Terminen. Denn ihr Rat und was sie alles zu erzählen haben ist sehr geschätzt.
Alice und Horst sind Kinder der antifaschistischen Widerstandskämpfer Leander und Irene Bernard, die 1934 als Kommunist*innen gegen den Anschluss an Hitler-Deutschland kämpften und 1935 nach Frankreich flüchteten, auch weil Vater Leander jüdische Wurzeln hatte. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht 1940, lebte die Familie in ständiger Angst vor dem, was morgen passieren könnte. Als Flüchtlinge erlebten Sie auch viel Solidarität. Von Kommunisten, Sozialisten, Gewerkschaftern oder auch „staatstreuen“ Nachbarn, die ihre Entdeckung verhindern halfen.
1945 ins Saarland zurückgekehrt, gab es für Alice und Horst keine „Stunde Null“. Denn schon kurz danach sieht man die Familie Bernard engagiert gegen die Loslösung des Saarlandes von Deutschland, gegen aufkommenden Faschismus, für den Erhalt des Friedens und gegen Wiederbewaffnung und atomare Bedrohung. Bis heute.
Die Uraufführung der Dokumentation Alice & Horst von Kai Reppert ist für 2024 geplant.
Redaktion: Patric Bies, Rosa Luxemburg Stiftung, Regionalbüro Saarbrücken.